Burgen und Schlösser in McPomm
17. – 19. September 2004
Eiscafe Pelz Ratzeburg Treffen war um 10 an der Shell–Tanke in Elmenhorst. Da es aber immer so viel zu erzählen gibt, war dort schon unsere erste grosse Pause. Anette und Susann hatten kurzfristig absagen müssen, und waren so leider wieder mal nicht mit von der Partie.
Zunächst ging es auf kleinen Strassen voran, um etwas Spass zu haben und um sich warm zu fahren, dann, um mal ein paar Meter zu machen, auf etwas Grössere. Erster Halt war in Ratzeburg auf der Schlosswiese bei Eispavillon Pelz. Toll leer ist es hier am Freitag morgen, ausser uns nur ein anderes Motorrad und einige Wohnmobile. Nach einem kleines Eis (es ist ja noch früh) geht es weiter Richtung Schwerin.
Jedes Mal nach einer Tour freuen wir uns, Fotos angucken zu können, und da es nie genug sind, suchen wir einen stationären Fotoapparat am Wegesrand auf. Mittagessen gibt es in Schwerin, im Bernstein und wir haben viel Spass, denn jede von uns, hat auf dem Weg dorthin ein Foto machen lassen. 7 Amazonen auf ihren Mopetts.
Entweder hatten wir in Ratzeburg zu viel Eis oder wir sind kleinere Portionen gewöhnt: Das Mittag ist super lecker, aber leider schaffen wir es nicht, alle Teller leer zu essen, was sich noch rächen soll, aber dazu später mehr.
Den Verdauungsspaziergang machen wir um das Schweriner Schloss – schön ist das!
Mittag im Bernstein
Schweriner Schloss
Das Gutshaus
Feierabendbier
Frühstück im Gutshaus
On the road again, ist schon sehr stark der Wochenendverkehr zu spüren, daher macht die Strecke ab Goldberg irgendwie nicht mehr so richtig viel Spass. Hinter den Schweriner Seen ist die Landschaft auch nicht mehr ganz so schön abwechslungsreich. Überholen langer Fahrzeugkolonnen mit 7 Motorrädern bringt ausser Stress nix ein, daher lassen wir es sein und trödeln mit dem Verkehsfluss dahin. Extrem viel überfahrene Tiere fallen uns am Wegesrand auf. Katzen, Füchse, ein Hund und Igel ja leider sowieso.
Endlich, kurz nach Stavenhagen, werden die Strassen wieder leerer und das Fahren macht wieder viel mehr Freude und dann sind wir auch schon im Gutshaus angekommen. Wir fahren unsere Maschinen in den Park zum Parken und werden von Nils begrüsst und bekommen das Gutshaus erklärt.
Nach einer erfrischenden Dusche gibt es Abendessen. Dummerweise haben wir nicht erwähnt, dass wir auch Vegetarierinnen dabei haben, aber die Küche zeigt sich sehr flexibel und bereits nach kurzer Zeit hat Maureen Nudeln mit "vegetarischer Bolognese". Kurz bevor es ganz dunkel ist und lange nach dem wir schon recht unruhig wurden, kommt auch Ulrike an, die erst nach dem Mittag in Hamburg los kam. Somit sind wir jetzt zu acht und das wird bis morgen so bleiben.
So schön es auch ist, draussen zu essen, wird es doch schnell zu kühl und wir setzen den gemütlichen Abend mit langem Klönen, drinnen fort. Bei den moderaten Getränkepreisen darf es auch gern eine Apfelschorle oder ein Bier mehr sein.
Bereits weit vor Mitternacht lagen wir in den Betten, denn für Samstag ist eine Burgen & Schlösser – Tour geplant. Andere Gäste nutzen die günstigen Getränkepreise mehr aus als wir und so bleibt es bis in die späte Nacht hinein recht geräuschvoll, was wir bei einem so abgelegenem Gutshof nicht erwartet hätten und auch nicht wirklich gut finden. Den Wenigsten von uns gelingt es, ohne Ohropax Schlaf zu finden.
Ab Acht Uhr gibt es Frühstück und der frühe Vogel fängt den Wurm ;-). Halb Zehn sitzen wir auf den Mopetts und los geht es zur 10 km entfernten Burg Klempenow . Die Reifen sind noch gar nicht richtig warm, aber die Fahrtunterbrechung lohnt sich! Eine schöne kleine Burg. Wo die Türen geöffnet sind, wird reingeguckt und die Burg einmal umrundet.
Auf unserem weiteren Weg kommen wir am Ort Puchow vorbei. Hier soll es auch ein schönes Schloss geben, dass aber seit April des Jahres zum Verkauf steht, daher lassen wir es aus. Uns zieht es weiter zur nächsten Kulturstätte, in die schöne kleine Stadt Penzlin zur Alten Burg.
Burg Klempenow
Brunnen Burg Penzlin
Schloss Speck
Specker Kapelle
In der Alten Burg sehen wir uns ausgiebig um, besichtigen die Burgküche und den Kräutergarten und lernen im Museum für Magie und Hexenverfolgung viel über die Hexenprozesse und Hexenverfolgung in Mecklenburg. Die Folterkammer muss ich schnell wieder verlassen. Unfassbar: Die dort ausgestellten Foltergeräte wurden von "Menschen" erfunden. Allein die sich aufdrängende Vorstellung was damit gemacht wurde lässt mich schaudern. Zu greifbar und bedrohlich ist das Leid der vielen verfolgten, gefolterten Menschen der vergangenen Jahrhunderte! Die endlos langen Listen der Namen der Angeklagten, die Tilde dahinter bedeutet, dass die Person zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde. Ein Smiley dahinter, dass ein Freispruch erfolgte. – Es tut so gut, wieder in das Sonnenlicht raustreten zu können, sich nett zu unterhalten und darüber zu freuen, dass es Vergangenheit ist! Kurz vor dem Aufsitzen erreicht uns der Anruf von Dorit, die erst Freitag nacht von einer Geschäftsreise zurück kam und daher erst heute im Laufe des Tages auf uns treffen wird. Sie ist schon in Parchim, wo wir denn stecken? Wir verabreden in den Müritz National Park zu fahren und uns in Speck beim Schloss zu treffen.
Der Weg nach Speck führt durch Ankershagen (Heinrich Schliemann Museum), durch Seen und Nadelwälder. Die meisten Menschen scheinen hier auf Fahrrädern unterwegs zu sein. Als wir beim Parkplatz unsere Zweiräder abstellen trifft dort auch eine grosse Gruppe Teilnehmer einer organisierten Fahrradtour ein, die mit den Rädern Domino spielen. Wir applaudieren und versprechen unsere Mopetts NICHT so abzustellen.
Wir besichtigen eine kleine Kapelle und finden ein ziemlich runtergekommenes Gebäude vor, welches wir für das Schloss halten? Zu fuss gehen wir den Weg über den langen Holzsteg zum See und wieder zurück. Fast treten wir auf eine Kröte, die sich auf dem Holzsteg ausruht. Das Foto belegt, dass wir sie nicht platt gemacht haben.
Auf dem Rückweg in voller Schutzkleidung, wurde es doch allen recht warm. Die Sonne hat immer noch viel Kraft. Wieder auf dem Parkplatz angekommen hören wir ein Motorrad langsam durch Speck tuckern und begrüssen Dorit wild winkend. Hat ja super geklappt mit dem Treffen!
Kröte zu Speck
Am See
im Louis Inzwischen wurde es allen recht warm und wir fahren nach Waren an den Hafen. Zu meinem grossen Erstaunen will trotzdem keine in das Eiscafe. Der grösste Teil möchte lieber was Herzhaftes im Louis nebenan. (Aber hinterher gibt es italienisches Eis für den Weg!) Zwei brauchen noch Geld und suchen sich einen kostenlosen Geldautomaten, es gibt hier von allen Pools etwas. Danach setzten wir den Weg mit inzwischen 9 Motorrädern fort, Richtung Ulrichshusen.
Der Parkplatz beim Schloss Ulrichshusen ist brechend voll. Eine riesen Trike-Motorradgruppe ist hier eingefallen. Die sind aber alle im Cafe, welches wir einfach links liegen lassen und Richtung Schloss marschieren. Es gefällt uns sehr gut! Dorit beschliesst spontan es zu kaufen und als Stammtisch–Lokal auszubauen. Besonders angetan hat es uns das höchste und vollverglaste Turmzimmer. Das richten wir schon mal mit gemütlichen Krimi-Liegen, einem Whirlpool und Kaminofen ein. Als uns ein freundlicher Mann Handzettel verteilt, mit den Einladungen für die Adventskonzerte im Schloss Ulrichshusen, stellt sich schnell heraus, dass es Herr von Maltzahn, der Besitzer des Schlosses ist. Leider will er das Schloss nicht an Dorit verkaufen. Nein, er nennt nicht mal einen Preis! Dafür macht er Werbung für seine Doppelzimmer und Ferienwohnungen und wir erfahren von ihm, dass unser Krimizimmer als Frühstücksraum genutzt wird. Er meint, dass sein Traum von diesem Zimmer ein Schlafzimmer mit hydraulisch öffnendem Klappdach wäre... Auch nicht schlecht, oder?
Kurz bevor wir wieder aufbrechen, starten die anderen Motorradfahrer aus dem Cafe. Wir sind froh, dass offensichtlich ist, dass wir nicht dazu gehören!
Hafen Waren
Schloss Ulrichshusen
Ferienwohnung Ulrichshusen
Cafe in Ulrichshusen
Wasserburg Liepen
Nur 12 km weiter steigen wir bereits wieder ab, und gucken uns die Wasserburg Liepen an. Gleich zu Anfang ruft Maureen dass da eine Wasserschlange schwimmt, was zu sehr unterschiedlichen Reaktionen führt. Leider ist sie mit unseren Minikameras nicht zu unserer Zufriedenheit darstellbar und sie verschwindet auch recht schnell im Ufergestrüpp. Den Beweis bleiben wir hier also schuldig, haben aber viele Zeuginnen! Nach dem wir die Holzbrücke und den Brunnen näher inspiziert haben geht es weiter zum letzten Schloss für heute. Zwischendurch noch einmal tanken und bald darauf sind wir in Ivenack am Schloss. Ein Nachbar erzählt uns, dass es gerade verkauft wurde. Der neue Eigentümer muss viel Geld haben, denn es gibt viel zu tun, sehr viel! Auch hier vertreten wir uns etwas die Beine und machen uns dann auf, den Rest der Tour zu fahren, denn um 19:00 Uhr beginnt das Grillen im Gutshaus. Rechtzeitig sind wir wieder in unserer Unterkunft und haben ausreichend Zeit vor dem Abendessen noch zu duschen. Wieder klönen wir gleich nach dem Essen (draussen) innerhalb des Gutshauses weiter und wie am Vorabend liegen wir nicht sehr spät in den Betten und hören notgedrungen der Feierei der anderen Gruppen noch lange zu. Trotz Ohropax schläft Dorit nicht vor 4 Uhr früh ein und ist am nächsten Morgen recht zerknautscht. Alle anderen empfanden den Samstag sogar als ruhiger als den Freitag, aber der Vergleich konnte von Dorit ja nicht angestellt werden.
Sonntag: Frühstück um 8, packen, Betten abziehen, verabschieden, aufpacken, aufsitzen. 5 nach 9 sind wir schon unterwegs. Bereits nach 25 km wollen die Mädchen ihre Regenkombis anziehen. Die Rache der nicht leer gegessenen Teller im Bernstein und auch im Gutshaus holt uns ein! Als wir bei km 55 am Schloss Basedow eintreffen, schauen wir nur unter dem grossen Ahornbaum hervor. Der Regen wird immer stärker, der Rundgang um das Schloss, das im April für 360.000 € versteigert wurde, fällt diesmal ins Wasser. Ulrike setzt schnell den Helm wieder auf, die Regenkombi hat sie, wie die Anderen auch, eh noch an. Die Pause fällt sehr kurz aus, weiter geht es zum Kloster in Dobbertin. Als wir ankommen ist es schon fast wieder trocken, doch durch den Regen war die Fahrt kühl. Wir liegen zeitlich recht gut und suchen daher das Klostercafe auf. Die Preise sind erfreulich niedrig und so gibt es ausser einer heissen Schokolade für viele auch schon ein deftiges Bauernfrühstück oder Ähnliches. Leider ist das Kloster zzt. wegen Renovierung komplett eingerüstet, deshalb gibt es davon keine Fotos. Kirche beim Ivenacker Schloss
Gänsehirte in Ivenack
Schloss Basedow Nach einer weiteren Stunde Motorradfahren kommen wir beim Jagdschloss in Friedrichsmoor an. Toll: Es regnet nicht mehr und die Strassen sind schon fast wieder trocken.
Da keine etwas im Restaurant essen will, nutzen wir nur die Toilette und sehen uns die Prachtfinkenvoliere an. Bereits nach kurzer Rast fahren wir weiter. Als ich meine Sonnenbrille aufsetzen will, hagelt es Proteste, weil das doch eine Herausforderung an den Regen darstellt. Im Glauben an gutes Wetter bin ich aber unverbesserlich und behalte sie auf, habe aber sofort ein schlechtes Gewissen, als der Himmel wieder bedrohlich dunkel wird. Die Tropfen, die ich abbekomme, stammen aber alle von irgendwelchen Alleebäumen und es bleibt trocken.
So allmählich brauchen auch einige Motorräder wieder Kraftstoff und wir fahren die Araltanke in Wittenburg an. Eigentlich war eine Rast am Landgasthof in Zarrentin geplant, aber immer noch hat keine wieder Hunger und da es bis dorthin nur wenige Kilometer sind, beschliessen wir die Pause ausfallen zu lassen und fahren statt dessen in das Eiscafé Griem in Trittau. Nach dieser letzten ausgiebigen Pause verabschieden wir uns und fahren in verschiedenen kleinen Grüppchen in unterschiedliche Richtungen nach Hause.
Es war wieder mal ein tolles Wochenende mit wenig Regen und umso mehr klönen, feiern und Motorrad fahren, auf zum Teil wirklich tollen Strassen. Die Gegend gefällt mir wirklich gut. Der Sommer war ja schon recht fort geschritten, teilweise sahen die Bäume bereits recht herbstlich aus, besonders die Kastanien. Im Frühjahr, oder Frühsommer, wenn das frische Grün leuchtet, der Raps und die Butterblumen blühen muss es hier noch viel, viel schöner sein. Auch unser Thema Gutshäuser, Burgen und Schlösser war klasse. Nie hätte ich hier so viele schöne Bauwerke erwartet! An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Nils Werner von http://www.dasgutshaus.de bedanken, von dem die Einzelteile der Samstag–Tour zu mindestens 93% stammen.
Jagdschloss Friedrichsmoor
Prachtfinken in Friedrichsmoor