Die Heide blüht
26. August 2007


Langsam geraten unsere Touren zu Sternfahrten: Von mindestens zwei Treffpunkten aus machten sich an diesem eher trüben Sonntagmorgen Grüppchen von wackeren Motorradfahrerinnen auf, um sich an der Tankstelle bei Diedää um die Ecke (in Tötensen) zu versammeln. Das stetig wachsende Bergedorfer Kontingent erlebte am Zollenspieker sogar noch einen kleinen Schreck in der Morgenstunde: Statt, wie erwartet, um acht Uhr legt die erste Fähre sonntags laut Fahrplan erst um 8.30 Uhr ab! Zum Glück kam sie letztlich schon zehn Minuten eher, so dass Birgit H., Doris, Elke und Kirsten doch noch pünktlich um neun Uhr am Treffpunkt waren. Martina und Barbara hatten aus verschiedenen unerfreulichen Gründen leider absagen müssen und auch auf Regina warteten wir vergeblich - sie ließ uns per SMS wissen, dass sie verschlafen hatte...

So machten wir uns zu dreizehnt auf den Weg nach Schneverdingen. Anja hatte die Tour nach einem Vorschlag aus einer Zeitschrift ausgearbeitet, überließ aber doch Elke und ihrem GPS die Führung, während Armgard in der Mitte den Notanker bildete, der diesmal zum Glück nicht zum Einsatz kommen musste - keine Stürze, kein Verfahren, keine Pannen oder fiese Ampeln sorgten dafür, dass die immerhin ja nicht ganz kleine Gruppe zerfiel. Das lassen wir uns doch gefallen (und klopfen uns vielleicht sogar heimlich auch mal auf die Schulter?) Übrigens ist nicht nur das Bergedorfer Kontingent ständig am Wachsen, wir haben inzwischen auch immerhin drei Birgits zu bieten, die an diesem Tag erstmals gemeinsam auf Tour gingen! In Schneverdingen machten wir einen ausgedehnten Stopp bei ZTK, wo Regina dann doch nicht zu uns stieß. Wir anderen wärmten uns bei Kaffee und Kakao auf, nutzten das stille Örtchen und Monika suchte schon mal das passende Motorrad für ihre Tochter aus. Einige Augenbrauen hoben sich ob der Tatsache, was auf dem Firmengelände alles nicht geduldet wird, z.B. der Verzehr von "Coffee to go" und der Aufenthalt von Familien nur mal so zum Gucken - naja. Andere (Bundes-)Länder, andere Sitten?

Die Heide blühte allerorten - und um die zahlreichen Heideblütenfeste führt um diese Jahreszeit kein Weg herum. Immerhin waren wir früh genug dran, dass wir hier und dort zwar die Absperrer von der Freiwilligen Feuerwehr schon herumsitzen und -stehen sahen, die Ortsdurchfahrten aber noch frei waren - wenn man von Hundertschaften an Touris, Pferdewagen und dem damit verbundenen üblichen Pferdeappelslalom absieht...

Anja war zwar milde enttäuscht, dass der in Jesteburg reservierte Tisch nicht in dem nett antiquarisch eingerichteten Café stand, das ihr im Gedächtnis war, aber wir genossen unsere Mittagsrast zwischen den aparten Dekorationsstücken im Hof des Cafés Alte Sägerei trotzdem. Armgard fühlte sich ohnehin wie zu Hause, ist doch im gleichen Gebäude eine Apotheke angesiedelt... Auch Marion, Eta und Tina (nun sind endlich alle Mitfahrerinnen namentlich erwähnt, immer wieder eine schwere Aufgabe, die den ganzen Ehrgeiz der Verfasserin fordert) hatten redlichen Hunger und Süßes und Herzhaftes von riesiger Zitronentorte über Pfannkuchen bis Kartoffel- oder Gemüsepuffer fand seinen Weg in die Mägen. Der Gesprächsstoff geht uns bekanntlich nie aus - sei es, dass wir um die schönste Früchte-Deko des Essens wetteiferten, sei es, dass wir gedanklich das geplante Früchtefasten-Wochenende im Winter vorbereiteten.

Weiter ging's durch die blühende Heide - immer wieder ein schöner Anblick! Unsere letzte gemeinsame Rast fand am Rande des Elbe-Lübeck Kanals bei Scharnebeck, unweit des Schiffshebewerks, statt. Endlich gab sich auch die Sonne einmal richtig die Ehre!

Langsam bröckelte nun die Teilnehmerinnenzahl, denn an geeigneter Stelle - spätestens nach dem "offiziellen" Abschied an der Tötenser Tanke nahm das Gros der Mitfahrerinnen den direkten Weg zu den verschiedenen Ecken in und um Hamburg. Ein wackerer Rest begab sich immerhin noch gemeinsam zum Zollenspieker, um dort einen Absacker-Kaffee zu konsumieren und so fand wieder mal ein schöner Tourentag seinen Abschluss.