Milchstrasse
22. Juni 2008
Und wieder mal hat sich die Legende von den reisenden Engeln bestätigt: Nein, wir sind nicht nass geworden! Und das konnten an diesem Sonntag wahrhaftig nur wenige von sich behaupten.
Morgens ist es bewölkt und warm und immer wieder richten sich die besorgten Blicke gen Himmel. Nachdem die letzte abgehetzt an der Shell-Tanke Amsinckstrasse eintrifft (der nette Tankwart von Shell Heidenkampsweg hat sie freundlicherweise zum Kollegen geschickt) und auch das letzte Frühstücks-Milky Way ausgeteilt ist, machen wir uns zu elft auf den Weg.
Köhlbrandbrücke, immer wieder schön, husch über schöne neue Kurven und ab in den Moorburger Elbdeich. Hier wird es schon sonnig und die Idylle ist perfekt. Francop, Rosengarten, Cranz. Kleine Schlängelstraßen, gesäumt von prachtvollen Gärten in voller Blüte. Hinter der Este-Brücke noch ein Blick nach Blankenese rüber und wieder links abbiegen. Es geht weiter nach Königreich, Moorende und Buxtehude. Jetzt können wir auch mal am Gas ziehen und dann ist schon Harsefeld in Sicht. Die erste Pause verführt mit Milchkaffee, Eisschokolade, schönem Blick auf Fachwerkhäuser und lebhaftem Gedankenaustausch.
Weiter geht es über Bargstedt, Fredenbeck, Wedel und Heinbockel nach Himmelpforten, immer abwechselnd auf kleineren und größeren, kurvigen und geraden Straßen. Nach dem Abbiegen in einen Wirtschaftsweg erreichen wir um die Mittagszeit Gut Kuhla. Wir biegen in den Hof ein und da steht sie und kocht für uns: Frau Tiedemann aus der Bauernscheune Heinbockel macht Show-Cooking zum Abschluß der Spargelsaison. Ein geradezu festlicher Empfang! Runter vom Moped, Klamotten abgeschmissen, Luft (im Hofladen ist es herrlich kühl und es gibt frische Erdbeeren), trinken, schwatzen. Essen: Spargel in allen Variationen, als Spieß mit Rindfleisch und köstlichem Risotto mit Gorgonzolasauce, mit Back- oder Bratkartoffeln. Ach, wie kann ein Sonntag schön sein! Immer wieder besorgte Blicke zum Himmel - hält das Wetter?
Also weiter über Bremervörde, Hollnseth und Lamstedt. Kurze Pause auf dem Parkplatz Steingarten (gehört zu Wingst, aber keine hat richtig hingeguckt). Mein Navi ist desorientiert und behauptet, der Sattelit wolle nicht mit ihm sprechen, mal weist es die richtige Richtung, mal will es umdrehen. Ich beschließe, mich gar nicht um zu kümmern und suche unseren Weg nach Hemmoor.
Wir erreichen die Schwebefähre, die uns über die Oste fahren soll sogar etwas zu früh . Sie gehört zu einem kleinen Kreis international bedeutsamer technischer Denkmäler und kann tatsächlich 11 Motorräder samt Fahrerinnen und noch eine ganze Anzahl Fahrradfahrer transportieren. Als die Fahrradfahrer etwas hektisch ihre Regenjacken auspacken stellen wir fest, dass es mittlerweile etwas zu tröpfeln begonnen hat. Aber wir lassen uns nicht ins Bockshorn jagen und biegen gleich hinter der Fähre nach links ab, um ein Stück parallel zum Ostedeich zu fahren, dann geht es weiter nach Wischhafen zur Elbfähre.
Der Energieschub vom Mittagessen ist aufgebraucht. Fischbrötchen, Kuchen, Kaffee, Apfelschorle. Das Telefonino vermeldet, dass es in Hamburg und umzu schüttet wie aus Eimern! Die Mädels aus Lüne- und Harburg wollen/müssen nach Hause. Zu acht setzen wir nach Glückstadt über und bekommen sogar noch Gruppenrabatt!
Henstedt-Ulzburg und drei weitere Hamburgerinnen setzen sich in Elmshorn ab und nun noch zu viert huschen wir durch die Haseldorfer Marsch. Dort kommt uns Herbert entgegen und verfolgt uns bis Wedel (nicht ohne zwischendurch noch einen Anhängerfahrer wegen verkehrsgefährdendem Verhalten zur Rede zu stellen; der Blinker funktionierte nur am Auto, nicht aber am Hänger. Pünktlich um 19:00 Uhr sind wir in Wedel. Nochmal Fischbrötchen, Kuchen und Kaffee mit Blick auf die Elbe und gestärkt geht es auf die letzte Etappe über Falkenstein, Elbchaussee und Hafenstraße in die City. Hupen und Winken - das war ein schöner Tag!

Gruppenbild mit Damen