Rapsblütentour
1. bis 3. Mai 2009
Raps
Damit auch ich in 2009 gemeinschaftliches Motorradfahren erleben darf, erbarmte sich Sabine meiner und wir starteten mittags von Moisburg in die weite Welt zu einer gemeinsamen Dreitagefahrt Richtung Süden - no destination, no navy, so lost in paradise of the Lüneburger Heide, Südheide, Altmärkischer Schweiz and Elbetal.
Rapsblütentour, weil diese üppig blühenden Ackerpflanzen waren unsere stetigen Begleiter. Kaffeedurst zwang uns zur ersten Pause in Suderburg bei "Kaffee & Hof"; ein Stück Kuchen (1/8 Torte für 2,50 und lecker!!) ersetzte das Mittagessen vollends. (Doch wieder vom Essen geschrieben, aber Fotos gibt's diesmal nicht. Ätsch!
In der Lüneburger Heide gibt es noch 6 aktive Frauenklöster. Das Kloster Isernhagen bei Hankensbüttel haben wir uns angeschaut, weil, erstens steht dort eine Tausendjährige Linde. Sie wurde vielleicht auch erst bei der Gründung des Klosters im Jahre 1345 gepflanzt, ist also erst 764 Jahre alt und 20m hoch, bei einem Stammumfang von 7,50 m. Wir haben die Linde dennoch ehrfürchtig bestaunt.
Zweitens wollte ich mal ein Heidekloster von Innen sehen und Sabine wollte das dann auch. Das Kloster wurde von Herzogin Agnes, einer Schwiegertochter Heinrichs des Löwen gestiftet. Die Führung gab uns einen Einblick in die damalige Lebensweise der Nonnen. Zu sehen waren unter anderem Truhen aus dem 14. - 16. Jahrhundert, in denen die Novizinnen am Fußende ihres Bettes/Strohsackes ihre Aussteuer aufbewahrten. Na, ging doch! Motorradklamotten hatten die ja wohl noch nicht! Obwohl die dort lebenden Damen sehr freundlich schienen, wurde unsere Bitte um ein Nachtquartier glattweg abgeschlagen.
1000 jährige Linde Magdeburger Dom Storchendorf
über die Elbe Kühe Gorleben So blieb uns nichts weiter übrig, als uns wieder auf die Rösser zu schwingen und weiter der Landstraße zu folgen.
Irgendwann bemerkten wir irgendworan, dass wir die nicht mehr vorhandene innerdeutsche Grenze überquert haben mussten. Wir fanden an der Strasse der Romantik in Zichtau sowohl eine Unterkunft für die Nacht, als eine warme Mahlzeit und auch noch Geselligkeit am Abend.
Gut ausgeschlafen und ausgeruht setzen wir am folgenden Tag nachmittags um Drei unsere Tour fort. Wir durchquerten die Colbitzer Heide und landeten im Norden der Magdeburger Börde. Sabine war noch nie in Magdeburg, ich auch nicht. Diesem Umstand musste abgeholfen werden. Also Eispause in Magdeburg und dann weiter, diesmal in den Norden Richtung Elbe über Rogätz, Tangerhütte und Tangermünde nach Sandau. Hier querten wir die Elbe mit einer Fähre, um in Havelberg die wahrscheinlich letzen zwei freien Betten im "Mühlenholz" zu ergattern. Der Name "Mückenholz" wäre passender gewesen.
Am nächsten Morgen ging es längs der Elbe durch das Storchendorf Rühstädt in Brandenburg, bei Wittenberge querten wir noch mal die Elbe. Kurze Kaffeepause am Arendsee. Wir kurvten ein wenig durchs Wendland. Nicht nur die schöne Landschaft gefällt mir, auch die wundersamen, witzigen, wendischen Ortsnamen Wustrow, Waddeweitz und Wibbese haben es mir angetan. In Hitzacker trafen wir auf die Elbe und auf eine ordentliche Regenschauer. Glücklicherweise hatte sich das schnell wieder mit dem Regen. Eine letzte Kaffeepause kurz vor Hohnsdorf. Dort trennten sich unsere Wege. Sabine fuhr über Lauenburg nach Hamburg und ich über Winsen in meine Heimat. Schön wars!
1000 jährige Linde