Schweizer Berge
17. Juli 2011
Mit Nicoles Auftrag, ab Freitag alle Teller leer zu essen (oder hat sie doch "auf" gesagt???), starteten wir die Tour mental bereits am Freitag. Die Aussichten für Samstag waren super, die für Sonntag kündigten den schlechtesten, dauerregenhaftesten, orkanartigsten, miesesten Tag des Jahres an! In der Nacht zum Sonntag habe ich gar vom Anbau eines Moped-Außenborders, inkl Paddel, geträumt.

Getroffen haben wir uns an der altbekannten ARAL Tankstelle in Rahlstedt. Die Hinfahrt zum Treffpunkt war nieselig aber nicht hoffnungslos.
Normalerweise stehen wir immer auf dem freien Parkplatz, gegenüber vom Glutamatpalast, heute allerdings wurde der "Stellplatz" an der warmen, trockenen Kaffeetheke bevorzugt.
Susann traf auf dem Punkt ein und sah aus, als wäre sie durch ein Taifun gefahren. Mensch und Maschine waren pitsche patsche nass. Sie berichtete, dass es bei ihr zuhause wie aus Eimern gegossen hat und trotzdem hat sie sich auf den Weg gemacht. RESPEKT! Respekt auch deswegen, weil die geplante Männer-Motorrad-Tour ihres Mannes bereits früh abgeblasen wurde, wegen des Wetters. Weicheier!!! ;-))

Gut gelaunt geht es in 10er Reihe gen Oldesloe. Nach ca. 45 min Fahrt, macht Nicole lieb"reizend" für uns in Schlamersdorf die Bordsteinschwalbe, womit wir nun komplett sind. Man gut, dass das keine ortsansässigen Bauern gesehen haben und womöglich noch für verstopfte Straßen gesorgt hätten. Puh! Hier in Schlamersdorf fliegen auch schon die ersten Klamotten vom Leib, die Regenkombis werden ein- und weggepackt und es wird noch ein wenig geratscht. Weiter geht es in die weite Welt, durch Krems I und II gen Bosau, über kleine muckelige Straßen nach Malente.

Unsere erste Trinkpause verbringen wir in der Villa colonial.
Auch wenn uns die selbstgemachten Kuchen noch so anlächeln, dafür ist es noch zu früh. Es ist noch etwas grau draußen, als wir uns auf die Terrasse setzen und den superschönen Blick auf den See (nicht das Hotel!) genießen. Bevor einige der Mädels am Hunger-Tischtuch nagen müssen, bestellen sich Marianne und Sybille eine Tomatensuppe und Käsebrötchen. Man, sah dat lecker aus. Schnell noch ein Draußensitzbeweisfoto gemacht, kam mit mal leben in die Bude, es fing an zu regnen und wir hechteten nach drinnen und besetzten die gemütlichen Dinerbänke.

Elke zauberte eine tolle Kazenoko Postkarte aus ihrem wunderbaren Utensilium, Nicole ließ ihrer künstlerischen Kreativität freien Lauf und wir alle schickten einen lieben Postkartengruß an Birgit, die leider nicht an der Tour teilnehmen konnte.
Weiter ging es gen Preetz in Richtung Kirchbarkau. Es war so unglaublich, der Himmel riss gleich hinter Malente auf und die Sonne schickte ihre wunderbaren Strahlen, oder war es doch jemand anderes? ;-)
Weiter ging es über wunderschöne Berge und durch Täler, wie Marion hinterher schwärmend schwelgte. Es wurde immer schöner und schöner, die Straßen waren trocken und die Landschaft flog wie ein Bild an uns vorbei.
Wir sind geraaaaade in Kirchbarkau angekommen, als Herr Otto plötzlich mit der TDM da stand, wie aus dem Nichts. DAS war nun wirklich eine riesen Überraschung, ich bekomme immer noch Putenpelle beim Gedanken daran! Große Klasse!!! Gemeinsam besuchten wir Astrid und blieben noch eine Weile zusammen und unterhielten uns über dit und dat, bis wir uns wieder verabschiedeten.
Nun waren es auch nur noch schlappe 7 km zu unserem Futterstopp auf dem Hof Treptow
Wurde aber auch schon Zeit, die Mägen überknurrten schon fast die Motoren.
Gut beschattet draußen sitzend, liefen einige umher, um die Örtlichkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Hier gab es Hasen, Widder, Enten, eine Sau namens Felix und riesige Schnecken, wofür sich Nicole und Elke fotografisch voll ins Zeug legten. Das nenne ich Einsatz, siehe Foto! ;-)
Regina hatte Appetit auf ein Bauernfrühstück und fragte herum, wer sich mit ihr eins teilt, da die Portionen groß zu sein schienen. Schnell war eine Mitesserin gefunden und auch alle anderen Bestellungen abgegeben. Dann kam das Essen und es bestätigte sich die Vorahnung bezüglich der riesigen Portionen. Wenn das halbe Bauernfrühstück wirklich nur ein halbes gewesen sein soll, dann lässt sich nur im Entferntesten erahnen, was bei einem ganzen noch vom Teller übrig/zu sehen gewesen wäre . Hammer!
Glück im Unglück war, dass Brittas Kartoffel vergessen wurde uns sie sich noch mein halbes BF mit mir teilte. Auch Regina fand noch eine Abnehmerin für ihren halbierten Halbanteil des Großen und Ganzen, puh.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause fuhren wir weiter im Stundentakt zur nächsten Sause. Für wen es sich jetzt so liest, als wenn wir nur am pausieren und plaudern sind und uns dabei der Völlerei hingeben, der hat vollkommen recht! Das ist gut so, das soll so sein und genau so wollen wir das auch!
Richtung Bornhöved geht es wieder zurück oder im Kreis oder im déjà vu. Hey, die Vollsperrung war letztens noch nicht da, ich schwör`ey, muss quasi über Nacht passiert sein! Egal, wenn man mit der Nase voraus fährt kann man gewiss sein, dass die Mädels einem wie fromme Lämmer folgen. Sollte eine meckern, wird es eh nicht erhört oder warst Du das doch Armgard???? ;-)
Nein, egal was auch passiert, unsere Mädels bringt so schnell nichts aus der guten Laune, habe ich in all den Jahren jedenfalls noch nie erlebt!
Wieder auf dem rechten Weg gekommen, finden wir uns zum letzten Pausenstopp im Café Ehrgarten in Rohlstorf/Quaal ein. Der Name sagt schon alles, wer die Wahl hat, hat die Quaal, zumindest bei den Torten, die mit den Kalorien jetzt ;-)!
Dieses Café ist wirklich zu empfehlen, nur nicht genau zur Kaffeezeit, da es dort bei gutem Wetter wirklich proppe voll ist. Der Garten ist superschön angelegt, man findet überall kleine lauschige Plätzchen zum verweilen und genießen.
U.a. war auch Ulrike sehr begeistert von "meinem" Navi, weil es ganz von alleine besonders kurvenreiche Strecken findet, ohne langes Geplane am Rechner zuhause. Sie war noch begeisterter bei der Feststellung, dass es auch auf ihre bereits vorhandene Halterung passt. Na denn, geht los jetzt ;-))
Für einige Mädels ist es günstiger, sich auf der letzten Etappe nach und nach abzuseilen und so kommt es, dass unsere Gruppe mit der Zeit immer kleiner wird. Richtung Ahrensburg wird es auch immer dunkler, zum Glück fahren wir links daran vorbei. Die Straßen werden wieder langweiliger und größer und eine letzte Ausfahrt lang, fahren wir auch auf der A 1, was aber überhaupt nicht schlimm ist, da wir insgesamt 270 km gemeinsam gefahren sind und die Luft doch ein wenig raus ist. Zudem haben einige Mädels auch noch eine ganz schön weite Heimreise, lassen den Tacho da auch nochmal ordentlich glühen.
Zu fünft treffen wir wieder auf der Tankstelle in Rahlstedt ein. Ein toller Tag, trockene Straßen (bis jetzt), ganz viel Sonne, fluffig flottes Fahren, wenig Verkehr, tolle Strecken! Wir wollten uns sowieso gerade verabschieden, als es wieder anfängt zu tropfen. Schwupp, sitzen wir ziemlich schnell auf den Mopeds und ich höre noch von Marianne "Anja, zieh Deine Regenkombi wieder an" aber nöööööööö, der letzte Rest muss auch so noch gehen, jetzt is auch egal, war ein toller Tag! So dachte ich, fuhr Stapelfeld auf die Autobahn und gaaaanz spontan in Barsbüttel wieder runter, um mir die Regenkombi Möbelparkgeschützt wieder überzuziehen, inzwischen regnet es nämlich richtig doll, ganz doll sogar! Naja, die "Höffnung" stirbt zuletzt aber ich wollte ja nicht hören ;-).
Marion hingegen war tapferer, sie zog die letzten 120 Km Heimweg im Regen durch, ohne sich die Pelle überzuwerfen, auch hier zolle ich Respekt!!!
Vielen Dank an Elke und Britta, die ihre Motorradtour nach Schottland extra auf Montag verlegt haben, damit sie diese Tour noch mitfahren konnten. Klasse!!!

Mein Resüme: trockene Straßen, blauer Himmel, schöne Stopps mit vielen Neuigkeiten, Sonne im Herzen per Direktversand von oben (herzlichen Dank dafür!), ein toller Tag! Wir haben dem Wetter gezeigt, wo der Frosch die Locken hat!