Ohne Motorrad Wochenende in Lübeck
Freitag, 7. – Sonntag, 9. Februar 2014
Anja holt mich ab, Nicole gabeln wir an der S-Bahn auf und düsen dann -unter Umfahrung des Staus- Richtung Lübeck. Wir sind die letzten, die ankommen. Regina, Marianne und Birgit, mit der ich das Zimmer teilen werde, erwarten uns bereits. Die Jugendherberge "Vor dem Burgtor" ist ausgebucht, ein ganzer Flur ist für uns. Fein, so können wir die Toiletten und Duschen für die Männer mit benutzen.
Eine Weile klönen wir noch und Anjas mitgebrachte Espresso-Maschine muss ganz schön schuften, doch kurz nach Einbruch der Dunkelheit machen wir uns auf, Lübecks Altstadt zu erlaufen. Die andere Birgit, Britta, Esther und Eta sind bereits shoppen, wir treffen sie im Seaside, wo wir einen Tisch für 10 reserviert haben.
Wir haben alle schon mächtig Hunger und bestellen gar nicht so wenig. Wie man es so macht, wenn der Magen knurrt, doch trotz der beachtlichen Mengen bleibt nichts übrig. Alles ist super, super lecker und wird verputzt. Kati ist für unseren Tisch zuständig und sie hat gut mit uns zu tun, dabei ist sie so umwerfend fröhlich und freundlich. Es macht einfach nur Spaß!
Endlich ist auch der letzte Amaretto, Ramazotti und Espresso geleert und wir gehen zurück, denn wir wollen doch so gerne noch die Bilder von Nicoles und Stefans Reise sehen!
Einen Sekt für alle von Marianne und dann geht es los mit den Bildern, die auf dem kleinen Ausflug auf den afrikanischen Kontinent entstanden sind. Einzig Britta konnte sich nicht wach halten und begibt sich schon mal in die waagerechte. Wir anderen tauchen ein in die bunte Welt Südafrikas und hören und stauen und bewundern. Nicole merkt man die Müdigkeit nicht an, als sie uns ihre Erlebnisse erzählt und unsere vielen Fragen beantwortet. Um 1:00 schmeißen auch wir alle das Handtuch, ist zwar brennend interessant, doch die meisten haben am letzten Tag einer anstrengenden Woche ihren Schlaf jetzt einfach ganz doll nötig: Feierabend, denn um 8:30 ist Frühstück.
Britta, die immer so früh wach wird, weiß natürlich nichts von unserer Abmachung und ist die Erste beim Frühstück. Aber sie hatte ja auch mehr Zeit zum Schlafen. Der Kaffee ist eigentlich zu dünn nach der kurzen Nacht. Um 11 Uhr ist der Treff zum Stadtrundgang am Welcome Center. Ganz schön viele Interessenten sind bereits eingetroffen. Als wir uns anmelden, erfahren wir, dass es besser gewesen wäre, sich eine eigene Führung zu buchen: Individueller und günstiger. Glücklicherweise ist man dort sehr flexibel und glücklich nicht mit Riesen-Gruppen los ziehen zu müssen und so buchen wir für Sonntag, 10 Uhr vor dem Burgtor.
Fein, dann könnnen wir ja gleich bummeln! Anja hat eh schon nicht warten können. Eta fängt sie ein zum Stoffe shoppen. Wir anderen teilen uns in kleine Grüppchen und sind mehr oder weniger erfolgreich. Als wir uns gegen 15 Uhr im Cafe am Marzipan Speicher treffen, kommen einige Tüten zusammen. Lübeck hat aber auch wirklich einiges zu bieten, es macht einfach Spaß mit so viel Zeit im Gepäck durch die oft vom Inhaber geführten Geschäfte zu bummeln.
Nach der kalorienreichen Pause geht die Hälfte zum Ausruhen und Vorschlafen zurück in die Jugendherberge. Die andere Hälfte hält durch und shoppt weiter, bis die Geschäfte schließen und die Füße rund sind.
Zum Abendessen treffen wir uns im Brauberger wieder. Heute gibt es Deftiges im urigen Keller Gewölbe. Und weil wir noch eine halbe Stunde der Happy Hour mitbekommen, wird auch das ein oder andere Bier mehr getrunken. Trotzdem halten wir heute nicht so lange durch. Die fehlenden Rückenlehnen oder die Erwartung auf die Botswana und Namibia Bilder lässt uns schon bald zurück gehen. Noch eben den Penny stürmen und dann entern wir wieder unseren Raum, bauen den Beamer auf, trinken noch Sekt auf Birgits neues Motorrad, knabbern die verbliebenen Chips, Flips und Lakritz zu den bunten Bildern und Nicoles Erzählungen.
Wieder halten nicht alle bis zum Schluss durch, auch wenn es noch so interessant ist. Wieder sind wir erst weit nach ein Uhr im Bett. Und morgen ist wieder so früh Frühstück. Hier oben in Lübeck sind die Nächte doch sehr kurz und die Tage lang! - Ganz anders als bei uns im Winter.
Pünktlich um 10 treffen wir Martina vom Tourismus Center, die uns die Stadt Lübeck näher bringt. Wir lernen viel über die Geschichte Lübecks, die Kirchen, den Aufbau der Altstadt, seine Gruben, Gänge und Höfe. Erfahren von den reichen Spendern der Vergangenheit und lernen viel darüber wie sie die Stadt mit geprägt haben. Martina bleibt uns kaum eine Antwort schuldig, zumindest keine wichtigen und macht ihre Sache großartig. Lebendige und kompakte Erzählweise, Sie bekommt einen dicken Applaus, als sie sich gut zwei Stunden später direkt vor dem Niederegger Cafe von uns verabschiedet. Wir frieren, der Kaffee ist durch. Was bleibt uns anderes übrig als rein zum Niederegger? Nur Britta und Eta müssen schon los und werden noch vorher verabschiedet.
Nachdem weitere Kalorien vernichtet wurden, machen auch wir uns auf den Weg zur Jugendherberge und von dort auf den Rückweg nach Hamburg. Nur Nicole lassen wir zurück. Sie hängt noch eine Nacht dran, weil sie hier morgen früh einen Termin hat. Und so schnell hat man Lübeck nicht satt!
Wieder ein wunderschönes Wochenende, ganz ohne Motorrad, aber mit ganz viel Spaß!