Seentour
Sonntag 24. August 2014
Ich habe es geschafft! Für mich war es das erste Mal, eine Tour zu führen. Ich war so aufgeregt, dass ich doch glatt den Wecker eine Stunde zu früh gestellt habe. Und fast wäre ich trotzdem noch zu spät zum Treffpunkt gekommen, denn die jährlichen Cyclassics in Hamburg sind immer wieder eine Herausforderung, um aus dem Hamburger Centrum in Richtung Zollenspieker zu kommen. Aber um 9.56 Uhr waren Martina, Birgit, Esther und ich, geführt von meinem Mann Frank, am Treffpunkt. Alle anderen Teilnehmerinnen waren schon da, außer Marianne. 24 Minuten verspätet sind wir dann leider ohne Marianne abgefahren. Ihre Kawasaki Tengai ist wegen einer defekten Lichtmaschine nicht angesprungen.

Wir machten uns bei bester Stimmung, strahlendem blauen Himmel, Sonne und gefühlten 8 Grad entlang der Elbe in Richtung Osten auf den Weg. Es ist schon toll, wenn man in den Rückspiegel schaut und von 11 motorradfahrenden Frauen verfolgt wird.
Meine größte Angst war ein „Baustellenschild“, denn eine Baustelle stellt mich immer wieder vor eine besondere Herausforderung. Jeder der ein Tomtom-Navi besitzt, wird das verstehen... ;) Diese von mir gefürchtete Schikane ließ natürlich auch nicht lange auf sich warten, vor und hinter Büchen gleich zwei Mal. Aber ich habe es gut gemeistert. Wir mussten die geplante Route nur kurzzeitig verlassen und 10 km auf der B209 fahren. Von da an lief alles wie am Schnürchen. Entlang kleiner Straßen, Dörfer sowie vieler kleiner und großer Seen, wie den Gudower See, Seedorfer Küchensee, Pipersee, Hofsee, Dutzower See, Karpfenteich..ups, Goldensee, Großer See, Kleiner See, Culpiner See, Röggeliner See, Schaalsee, Schwarzer See, Wiensee, Mühlenteich, Anglersee, Ratzeburger See, Spannsee, Blankensee, Klempauer Hofsee, Ritzauer See, Großensee, …tja und noch viele kleine Seen ohne Namen. Da diese Seen häufig natürlich gelegen und am Ufer zugewachsen waren, wurden sie auch von der einen oder auch anderen Mitfahrerin in ihrer Vielzahl nicht bemerkt. 5 km vor unserer Mittagspause im Hofcafe „Alte Zeiten“ in Schattin, öffnete der Himmel für 10 Minuten seine Schleusen. Im Cafe hatten wir glücklicherweise ein kleines Wohnzimmer mit einem eigens für uns reservierten Sofa, der Möglichkeit uns trockenzulegen und für die Weiterfahrt mit Flammkuchen, Schnitzel, Mecklenburgischer Kartoffelsuppe und Kuchen zu stärken. Im Cafe fiel dann auch meine Anspannung ab und ich konnte unsere Tour genießen. Nach der Pause ging es bei bestem Wetter weiter in die zweite Hälfte der geplanten Strecke. Ein weiteres Mal erwischte uns ein kleiner Schauer, aber auch dieser konnte unsere gute Laune nicht trüben. Die Tour führte uns entlang an grasenden Nandus und weiteren Seen und endete an der „Eisdiele Griem“ in Trittau in der Poststraße, einem bekannten Ziel bei Motorradfahrern. Dort trafen wir auch drei unserer motorradfahrenden Männer, die wir am Morgen am Zollenspieker zurückgelassen hatten.

Für mich war es ein tolles Erlebnis und hat von der Planung bis zur Durchführung sehr viel Spaß gemacht!