Menge Spaß in Oschersleben
Während ein Teil des Stammtisches sich auf der Kohlkopfausfahrt amüsiert, machen Simone und ich uns auf den Weg zu Motopark Oschersleben. Schnell noch die Motorräder auf den Hänger verzurrt und los geht's auf die A 7 mit einer Riesen Tüte Vorfreude im Gepäck.
Beim Blick in den Rückspiegel erschrecke ich mich doch tatsächlich ein ums andere Mal, weil 2 Motorräder so dermaßen dicht auffahren, natürlich gleich merkend, dass es unsere beiden sind.
Hänger
Um 19:30 treffen wir im Motopark ein. Zuerst befreien wir unsere Moppeds von den Gurten, zubbeln sie doch schon die ganze Zeit ganz hibbelig daran. Als erstes melden wir uns bei der Rennleitung an und lassen uns dort eine Startnummer und den morgigen Zeitplan aushändigen. Danach bringen wir die Moppeds zur Abnahme. Hier wird überprüft, ob das Fahrzeug in einem technisch gutem Zustand ist. Bei uns ist alles OK und wir bekommen anstandslos unsere Startnummern ausgehändigt. Wir kleben noch alle zerbrechlichen Teile wie Scheinwerfer, Rücklicht etc. ab, bauen die Rückspiegel ab und lassen etwas Luft aus den Reifen, bevor wir sie für heute in einer Box abstellen, die wir uns mit 8 anderen Motorradfahren bzw. deren Motorräder teilen.
Speedy
An einem Grill kann man sich kostenlos mit Grillwürsten und Salat versorgen wobei natürlich die Benzingepräche nicht zu kurz kommen. Gegen 22 Uhr geht es zu unserer Unterkunft ins Bett, die Nacht ist kurz und morgen wird es ein langer Tag. Die Nacht wurde leider kürzer als gewollt. Direkt unter unserem Fenster war ein schöner Teich, der noch viel schöner wäre, wenn er nicht durch schlafstörende Anwohner besetzt wäre. Ich muss sagen, dass mir bis dato nicht bewusst war, zu was für Geräuschen und Lautstärken die gemeine deutsche Kröte im Stande war! Jetzt wundert mich allerdings auch nicht mehr, das es in Oschersleben keine DB–Begrenzung gibt, hätten doch zuerst die Kröten und Frösche mit einem DB Killer serienmäßig ausgestattet werden müssen.
Strecke
Nach dem Frühstück geht es um 7:20 Uhr zur Pflichtteilnahme an der Fahrerbesprechung. Hier werden alle Regeln und der allgemeine Ablauf besprochen und nachdem die freien Fahrer sich schon auf ihre erste Runde vorbereiten, die geführten Instruktorengruppen eingeteilt. Eine Gruppe besteht aus einem Instruktor und 5–6 Fahrerinnen und Fahrern. Jeder Teilnehmer fährt eine Runde direkt hinter dem Instruktor und lässt sich auf der Start/Ziel zurückfallen, damit der nachfolgende Fahrer aufschließen kann usw.. So ist jeder mal im direkten Visier des Instruktors um anschließend Tipps und Anmerkungen zur Verbesserung des Fahrstils etc. zu bekommen. Diesmal hat sich auch eine reine Frauengruppe zusammengefunden.
Blickführung
Unsere Gruppe besteht aus Simone und mir ( CBR 600 F und YZF 750 R) und vier Männern auf einer Fazer, 900 er Blade, RSV Mille und einer Ducati 998. Schon zum 3. Mal fahren wir mit www.km-sicherheitstraining.de und sind immer wieder total begeistert von der tollen, familiären Atmosphäre.
Kurve
Nu geht es endlich los. Fünf Minuten vor jedem Turn finden wir uns im Fahrerlager beim Instruktor ein. Jetzt ist auch das altbekannte Kribbeln im Bauch ganz deutlich zu spüren. Im ersten Turn werden wir es, laut Auskunft unseres Instruktoren , langsam angehen lassen. Die Ampel wird grün, wir sind endlich auf der Strecke. Wir fahren jeweils 23 Minuten am Stück wobei wir eine Rundenzeit von ca. 2:17 Min. aufstellen. Als die Ampeln auf Rot schalten, fahren wir raus an eine Sammelstelle und bekommen hier Tipps und Verbesserungsvorschläge, unsere Fragen beantwortet und natürlich auch Lob. Diese erste Runde war schon klasse, nur wenn das langsam gewesen sein soll, weiß ich nicht, was da noch kommen soll. Zwischen den Turns auf der Strecke ist auch eine Lektionsrunde auf einem Übungsplatz eingeplant, bei der die richtige Blickführung, Sitzposition, Gewichtsverlagerung, das Bremsen und Kreisfahren etc. geübt werden. Insgesamt fahren wir 5 mal je 23 Minuten auf der Strecke, was auch absolut ausreichend ist. Unsere Gruppe war super homogen und hat ganz viel Spaß gemacht. Jeder von uns steigerte sich merklich von mal zu mal und hatte dabei sein ganz persönliches Erfolgserlebnis. Es war Adrenalin und Spaß pur, einfach vom Feinsten. Auf meine Frage an den Instruktor, wie er das denn mache, vorzufahren und dabei den hinter ihm fahrenden genauestens zu beobachten, meinte der nur: "in erster Linie schaue ich nach hinten und beobachte euch, das eigene Fahren mache ich so nebenbei..." und das mir, wo ich hier das Gefühl habe, die Kurve meines Lebens zu fahren... ;-)
Benzingespräche
In den Fahrpausen wurde mit vielen altbekannten und neuen Fahrerinnen und Fahrern ordentlich Benzin gesabbelt. Am Ende des Tages fuhren wir eine Rundenzeit von 2:05 (Cracks fahren hier ganz locker 1:45), es hatten ausnahmslos alle ein dauerhaft fettes Grinsen im Gesicht, die Reifen waren super rund gefahren, die Pads unterlagen einer Schleifdiät. Wir hatten jede Menge Spaß, wieder was dazugelernt, andere Dinge weiter vertieft und perfektioniert. Zum Schluss waren wir ziemlich geschafft, super zufrieden und total dankbar, dass das Wetter so gut mitgespielt hat. Es war zwar anfangs etwas kalt, dafür aber trocken und nachmittags schien sogar die Sonne.
Mit den verzurrten Moppeds auf dem Hänger ging es zurück in Richtung Hamburg. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal.