Wellness Wochenende in Sagasfeld
Freitag, 6. – Sonntag, 8. März 2015
Ankes Kofferraum kann nicht gut los lassen und muss immer mehr oder weniger lange dazu überredet werden. Deshalb fahre ich zu Anja, dann haben wir diese Prozedur nur einmal. Als wir einladen, merke ich, wie mein Handy vibriert, vergesse es aber sofort wieder. Erst als wir schon kurz unterwegs sind, fällt es mir wieder ein: Als Kirsten anruft und erzählt, dass Regina eben eine Whats App geschrieben hat: Sie und Britta warten auf die gelben Engel, sind mit dem Auto liegen geblieben.
Wieder ein mal ändern wir unseren Plan. Kirsten wird nicht abgeholt, sondern holt selber ab: Die in Lüneburg gestrandeten „Städter“.
Beim Verlassen der Autobahn bei Lüneburg erhascht Anja noch einen Blick auf die drei, aber wir fahren lieber weiter. Dann sind wenigstens einige von uns schon da. Eigentlich hatte man uns gebeten, früher anzureisen, aber wir mußten ja alle noch arbeiten. Wellness beginnt erst morgen.
Während wir Ankes Kofferraum beschwören uns die Taschen zu überlassen, trudeln die anderen auch schon in Sagasfeld ein. Na, wenn das keine Punktlandung ist!
Zu sechst fallen wir in die Rezeption ein. „Ach, Sie sind eine Gruppe?“ wundert sich die Rezeptionistin. Ich nenne sie mal Krimhild. “Hm. Wir hatten ja als Gruppe gebucht?“ “Ach, ich habe Sie alle getrennt gesetzt.“
Wir bestehen darauf, beim Abendessen und auch sonst zusammen zu sitzen und kriegen so einen sechser Tisch auf der Galerie. Ist für die anderen sicherlich auch schöner! Und ruhiger sowieso. Die Zeit des Abendessens reicht kaum zum quatschen. Wir haben ja schon jetzt so viel erlebt!
Krimhild brennt darauf, uns unsere Zimmer in Haus 3 zu zeigen, denn sie muss viertel acht im gelben Haus sein. Krimhild ist ziemlich speziell und wir haben ganz viel Spaß.
Das Zimmer von Kirsten und Regina ist riesig und auch für abendliche Zusammenkünfte bestens geeignet. Wir packen nur das Nötigste aus, da ist Krimhild auch schon wieder da um uns abzuholen und ins gelbe Haus zu gehen.
Auf dem Weg lernen wir die zwei Saunen kennen und den Abkühlteich. Er wird Naturteich genannt, ist aber ganz toll künstlich angelegt. Die Beleuchtung dort draußen am Teich und zwischen den Bäumen wirkt toll.
Danach geht es in den Aufenthaltsraum, wo eine Feuerzangenbowle auf uns wartet.
Krimhild gießt Rum nach, bis er alle ist. Der Zuckerhut ist damit auch weg. Der Tisch bleibt trotz diverser Brandherde unversehrt, aber die Feuerzangenbowle ist recht kühl. Und süß!!!
Wir trinken pro Person bis zu einem Glas. Danach schwenken wir lieber zu Wasser und Wein. Schließlich haben wir morgen noch viel vor und sind immer lustig genug, egal was wir trinken. Und unser Abend wird lustig, aber nicht so lang. Ist ja Freitag. Den Höhepunkt bildet eine lebhafte Schilderung eines Skifahrerebnisses von Regina, bei dem es sie glatt vom Stuhl haut. Gut dass das gelbe Haus so weit weg von allem anderen ist!

Frühstück ist gleich um acht. Früher gibt’s nichts. Keine von uns taucht beim Yoga auf. Statt dessen genießen wir das ayurvedische Frühstück und das selbstgebackene Wellnessbrot. Gleich mit der Buchung hatten wir um frühe oder späte Wellnessanwendungen gebeten, aber das war leider nicht machbar, so canceln wir einige der Wellness-Sitzungen, denn uns ist der gemeinsame Shoppingbummel durch Lüneburg viel wichtiger. Nur Anja bekommt noch eine Tui Na An Mo Massage, derweil der Rest sich die Anlage und das drumherum noch einmal bei Tageslicht ansieht.
In Lüneburg schlendern wir einigermaßen Ziellos durch Gassen und Geschäfte. Anja kennt zwei Geschäfte, die wir aufsuchen wollen, dazu stehen Apotheke und Optiker auf dem Programm, ansonsten nehmen wir was kommt. Klamotten finden ebenso wie Stoffe, Dekoartikel und Arzneien ihre neuen Besitzer. Klar gibt es auch eine ausgiebige Kaffee-Kakao-Suppen und Wrap-Pause. Bei dem tollen Wetter wollen wir gern draußen sitzen, und mit Decke ist das sogar relativ angenehm. Mehr oder weniger bepackt mit Plastik- und Papiertüten und Rucksäcken geht es wieder Richtung Sagasfeld. Unterwegs füllen wir unsere Wein- und Naschvorräte vorräte wieder auf. Im Hotel angekommen, ist es für einen Saunagang aber zu spät, denn sonst käme das ayurvedische Abendessen zu kurz.
Im gelben Haus wollen wir heute nicht zusammen sitzen, dort wollen zwei andere Gästinnen einen Krimi sehen. An einer gemeinsamen Raumnutzung kann dann niemand Spaß haben und so ziehen wir in das Zimmer von Kirsten und Regina um und reden, naschen, trinken und lachen, bis einige schon intensivst gähnen. Besonders schlecht haben es Kirsten und Regina, deren Zimmer wir ja blockieren. Nach Mitternacht haben wir ein Einsehen und lassen sie ins Bett gehen. Noch schnell gemeinsam wegräumen, Stühle, Kerzen und Gläser wieder auf die Zimmer verteilen und schlafen.
Hatten wir gestern noch gemeint, wir würden zum Kartoffelhotel fahren, entscheiden wir uns für einen Hitzacker Bummel. Das Wetter ist sonnig frühlingshaft und so besteigen wir den Weinberg, schlendern an der Elbe entlang und trinken noch gemeinsam beim Italiener Espresso, Kaffee oder ähnliches mit Tiramisu und Pizza-Eis, bis es Zeit wird, Britta und Regina zu ihrem Auto und dem date mit dem ADAC-Engel zu bringen, der alle drei wieder nach Hamburg bringt. Die Besatzung des anderen Autos erkundet zeitgleich die Elbuferstraße und ermittelt den Wahrheitsgehalt der Aussage, dass der Teil bei Hitzacker nun zu allen Zeiten für Motorräder gesperrt ist. (Ja, stimmt, aber nur für wenige hundert Meter. Der Rest ist wie gehabt nur an Feiertagen und Wochenenden dicht.) Was man aber an diesem Sonntag nicht bemerkt, falls man nicht auf die Schilder sieht, denn Moppetts begegnen uns zuhauf!
Es war wieder mal, wie eigenlich immer, ein kurzweiliges, lustiges Wochenende mit vielen, spaßigen und interessanten Gesprächen. Wir haben wieder ausgiebig kommuniziert und viel für unsere Lachmuskeln getan und es uns richtig gut gehen lassen. Wenn das nicht Wellness ist, also dann weiß ich auch nicht.
Tisch auf der Galerie Feuerzangenbowle Rundlingsdorf Abreise Hitzacker