Prag 2016
Donnerstag, 1. - Sonntag, 4. Dezember 2016
Es war noch mitten in der Nacht, als aus weiter Ferne das Halali zum Aufstehen ertönte, um 3:20 Uhr. Hätte ich an diesem Tag arbeiten müssen, ich hätte den Wecker noch mind. 25 x weiter gestellt, so kam ich aber auf Anhieb prima hoch, Prag wir kommen. Um 04:00 Uhr sammelte ich Elke und Anke ein und Elke checkte schon mal die Wachsamkeit der anderen Mädels via unserer Whats App Gruppe, alle wach. Bis 5:30 Uhr trudelten wir nacheinander am Flughafen ein, bereits mit Cappuccino und Brötchen bewaffnet. Der Check in klappte reibungslos und um 7:00 Uhr hoben wir zu unserem ersten Ziel gen Köln ab. Martina brachte erstmal alle mit ihrer Sitzplatzphilosophie durcheinander. Nach dem Motto „hier bin ich, hier sitze ich, hier bleibe ich“ suchte sie sich einen angemessenen Platz, fernab ihrer eigentlichen Buchungsnummer und machte es sich bequem. Wir anderen drapierten uns nach kurzer Sitzplatznummernsuche und - Aufklärung still lächelnd um sie herum. Um 10:00 Uhr starteten wir in Köln durch, landen um 11:00 Uhr in Prag, wo uns um 11:30 Uhr auch schon unser Taxifahrer erwartete. Vor unserer Unterkunft angekommen, erwartete uns hier auch schon unser Schließer. Die Übergabe ging fix, ein Handwerker sei nachmittags noch wegen einer Tür in der Wohnung. Wir bezogen schon mal Stellung – Legung – die Betten – belegten schon mal die verschiedenen Zimmer. Bevor unser Programm für den ersten Tag weiter gehen sollte, gingen wir erstmal in den Supermarkt um ein paar Grundnahrungsmittel zu besorgen. Wieder in der Unterkunft angekommen sah es allerdings so aus, als hätten wir einen Naschmarkt überfallen oder hätten einen Karnevalszug gekapert. Naja. Um 14:30 Uhr trafen wir uns mit unserer Fremdsprachenführerin Alina, die uns ein paar Stunden lang durch Prag geleiten wollte. Es ging über den Wenzelsplatz, über die „alte Königstour“ Richtung Karlsbrücke. Da war denn auch endlich unser riesengroßer Weihnachtsmarkt, herrlich. Das fanden auch viele, viele andere Menschen und von daher war es gar nicht so einfach, das stündliche Event an der astronomischen Uhr in Gänze zu ergründen.

Kurz vor der Karlsbrücke stoppten wir an einem kleinen Gingerbread Geschäft, in dem handgefertigte Gingerbreadmänner und andere Köstlichkeiten hergestellt und verkauft wurden. In dem Geschäft wurde auch Glühwein, Ingwer Tee und Kakao angeboten, wozu wir uns nur zu gerne hinreißen ließen. Dat war aber auch lecker!!! Via Karlsbrücke haben wir dann auf die Kleinseite über die Moldau gemacht. Es war eisig kalt aber sooo wunderschön! Ausnahmslos alle waren spätestens jetzt von Prag verzaubert. Unsere Kurzreiseleiterin begleitete uns noch bis zur Burg, wo sie sich dann nach 3,5 Stunden von uns verabschiedete. Langsam schlenderten wir wieder zurück in Richtung Altstadt und Dank Elkes wunderbarer Navigation, fanden wir auch schnell das vorreservierte Restaurant. Wir waren etwas früh dran, die Tische noch nicht frei und somit verbrachten wir noch eine kleine Pause in einer Bar nebenan, im Hemingway. Auch wenn die Eine oder Andere sich zwischendurch zu süßen oder herzhaften Leckereien hatte hinreißen lassen, wurde es doch langsam Zeit, was Richtiges zu essen. Das taten wir dann auch, im Lehká Hlava, einem kleinen, muckeligen vegetarischem Restaurant. Da sich die meisten von uns nicht auf ein Essen festlegen wollten, bestellten wir ein gemischtes Potpourri ausgesuchter Kleinigkeiten für je zwei Personen. Das Essen war der Hammer und hätte aus vielerlei Sichten seine 5 fünf Sterne redlich verdient, KLASSE! Von dem Restaurant aus war es nur noch ein kurzer Fußweg bis zu unserer Unterkunft. Für einige war hier Schluss und sie verabschiedeten sich in Richtung Daunenbett, ein paar von uns gönnten sich noch einen Absacker in der Bar des Restaurants in unserem Eingangsbereich. Irgendwann trieb uns die Müdigkeit dann aber doch nach oben, es war für uns alle ein toller Tag, aber auch ein sehr langer! Und alles hatte so herrlich reibungslos geklappt! Wat freuen wir uns schon auf morgen!

Guten Morgen Prag, die Sonne lacht! Nachdem wir lange und ausgiebig gefrühstückt hatten, begaben wir uns wieder quer durch die Altstadt in Richtung Kleinseite, dem ein oder anderen Regenschirm (Stadtführer) lauschend folgend. Es ging durch das jüdische Viertel und den Mädels fiel die eine oder andere Information dazu ein, die sie gerne miteinander teilten. Wir erklommen hunuunderte Stufen und den Blick von der anderen Seite der Moldau aus auf Prag zu genießen, spazierten wieder in Richtung Burg und genossen bei herrlichem Sonnenschein, von einem schönen Café im Halbfreien aus, den Blick über die Moldau auf Prag. Was ging es uns doch gut! Zur Burg hin, bei der sich auch der Regierungssitz befindet, war noch ein gutes Stück zu laufen. Bevor wir auf das Gelände durften, wurden wir und unsere Taschen auf gefährliche Gegenstände hin untersucht. Es standen auch bewaffnete Militärposten in der Gegend herum, der Chef war in the house. Das hatte uns unsere Gästeführerin gestern schon erklärt, dass wenn die Flaggen gehisst sind, der Chef zuhause sei. Der Himmel strahlte in seinem royalsten blau, wodurch das Gold des Doms noch glänzender zur Geltung kam als ohne hin schon. Es war sehr beeindruckend und wunderschön, diese ganze Pracht und die Größe! Ähnliches muss auch Esther gedacht haben, als sie die Bratwürste auf dem kleinen Weihnachtsmarkt nebenan entdeckte, sich gleich eins mit Brot schnappte und sich ausgiebig munden ließ. Eta wusste, dass hier auch Konzerte gespielt wurden und merkte sich die Zeiten für den nächsten Tag, das wollte sie sich nicht entgehen lassen. Wieder an der Karlsbrücke angekommen, gönnten wir uns in „unserem“ kleinen Gingerbreadladen Glühwein, Ingwer Tee und Co, etwas warmes braucht die Frau! Und außerdem brauchte Anke noch unbedingt eine original Gingerbreadman-Ausstechform, die aber leider ausverkauft war. Da wir eh noch über den Weihnachtsmarkt wollten, hielten wir wachsamen Auges Ausschau nach den Ausstechformen, die wir tatsächlich auch fanden. Was soll ich sagen, da Frau manchmal einfach nicht genug bekommen kann, legte sich Anke gleich eine ganze Familie zu. Da wir auf Empfehlung unserer Stadtführerin bereits einen Tisch in einem Restaurant in der Nähe reserviert hatten, trennten wir uns hier und eroberten den Weihnachtsmarkt in kleinen Gruppen oder alleine. Hier wurde uns noch eine Show des besonderen Art geboten. Nach einer kurzen Vorankündigung wurden die Lichter des riesigen Weihnachtsbaums gelöscht, um erneut im Takt zu klassischer Musik (jeder kennt das Stück, ehrlich!) zu erstrahlen. Ein tolles Spektakel!

Zur verabredeten Zeit trafen wir uns in dem Restaurant wieder, dass uns empfohlen wurde. Mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben, es war grottenschlecht!!! Wir haben zwei Stunden auf das plörrige und ungenießbare Fertigfutter gewartet, hier erlebten wir den reinen Touristen nepp. Es schien so, als bekämen die Stadtführer eine Provision für angeschleppte Touristen. Das war eine sehr unschöne Erfahrung, die uns aber alles andere um so schöner erscheinen ließ! Und weil wir es uns jetzt mehr als verdient hatten und irgendeiner der Mädels eine ganz tolle, tanzbare Cocktailbar kannte, sind wir im gestreckten Schlenderschritt dort hin. Wir bekamen bis 21:30 Uhr einen Tisch in einem muckeligen Séparée. Schnell wurden ein paar Cocktails geordert, selbst Britta ließ sich zum Hochprozentigen verleiten! Sie war es auch, die sich die Rechnung noch einmal genauer anschaute, was einen emotionalen Ausbruch ins bodenlose Taler-Chaos mit sich führte. Martina hatte die Rechnung beglichen und die Mädels hatten ihre Cocktails bezahlt, Preis laut Karte. Mit einem Mal hatte Martina aber viel mehr vor sich liegen als sie selber bezahlt hatte, wir befanden uns in der happy hour! Der Wahnsinn nahm seinen lauf, es wurde getauscht, es flogen die Scheine, wurde diskutiert und noch viel mehr gelacht. DAS können auch nur Frauen, Männer hätten darauf gepfiffen und noch ne Runde bestellt, haste recht Esther! :-)

Natürlich haben wir dann auch noch ‚ne zweite Runde geordert und machten uns dann gegen 21:30 Uhr auf den Rückweg. Elke franste, wir folgten. Den Rückweg ging wie im Zickzack, was aber nicht auf die kleinen Mengen Alkohol zurückzuführen war … glaube ich. Der Grund könnte aber auch an den noch geöffneten Geschäften mit den verschiedensten Spezialitäten gelegen haben, auch ein Naschstand mit diesen leckeren Spiralteilchen könnten sein übriges zu den Ausfallschritten beigetragen haben. Ich weiß nicht, ob Uli ihre spezielle Spezialität mit den verschiedenen Substanzen abends noch zu sich genommen hat, auf jeden Fall hatte sie laut eigener Aussage, geschlafen wie ein Stein. :-)

Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten lag heute das große shoppen an. Eta und Martina wollten noch mal zur Burg hinauf, um in dieser wunderbaren Atmosphäre den Klängen eines Konzerts zu lauschen. Der Rest von uns ging auf Schnäppchenpirsch. Angefangen bei einem Modegeschäft mit ausgefallenen Kreationen bis hin zu verschiedenen Stoffläden. (Vielen Dank für eure schier unendliche Geduld) und kleinen Schnickschnackgeschäften und zweier schicker Kabinenroller, wie ließen nichts aus. Es war Samstag und es schien alles in der Stadt zu sein, was im Umkreis von 150 km zwei Beine hatte. Es war proppe voll! Mit Eta und Martina hatten wir eine feste Uhrzeit an unserem Gingerbreadgeschäftchen verabredet. Wir hatten wieder den ganzen Tag lang super schönes Wetter aber es war auch sehr kalt. Hatte ich schon erwähnt, dass es auch sehr sehr voll in der Altstadt war? Das war wohl auch der Grund, weswegen die beiden Mädels mit einiger Verspätung am vereinbarten Treffpunkt eintrafen. Dat war aber auch voll! Dafür hatten sie aber viele schöne Sachen gesehen und waren noch bei den tanzenden Häusern, die von den Pragern liebevoll Ginger und Fred genannt wurden. Wir wollten langsam zum Restaurant Estrella, welches wir am Vortag reserviert hatten und natürlich führt unser Weg wieder über den Weihnachtsmarkt. Hier wurden wir auseinander gesprengt, es war nicht möglich, sich gemeinsam durch die Menschenmenge zu schlagen, hier zählte der Einzelkampf und ich bin sooo froh, dass wir bereits in den vergangenen Tagen ausgiebig geweihnachtsmarktet hatten. Weil uns das vegetarische Restaurant am ersten Tag so gefallen hatte, freuten wir uns schon auf das Estrella, auch wieder mit ohne Fleisch. Das Estrella ist ein kuschelig kleines Restaurant und futterten uns kreuz und quer durch die Speisekarte. Was soll ich sagen, es war wieder so mega lecker und es gab absolut nichts an irgendetwas auszusetzen außer, warum „warum haben wir sowas nicht bei uns zu Hause?“ Es war einfach großartig, hätte nie gedacht, dass man so viel Spaß am vegetarischen Essen haben könnte. Die Tage waren lang und auch anstrengend, auf eine wunderbare Weise. Einige Mädels sind zurück zur Unterkunft, ein paar wollten noch ihre letzten Kronen im Einkaufszentrum auf den Kopf knallen. Gesagt getan aber was dann kam damit hätte keiner von uns gerechnet. Esther verliebte sich Hals über Kopf in riiieeesige grüne Wichtelschuhe und eine Weihnachtsmann-hotpants für unten drunter. Wir wissen nicht welche Bilder von ihrem Sohn in diesen Klamotten vor ihrem inneren Augen abliefen aber es muss Mega gewesen sein, da sie nicht mehr aus dem Kichern kam. Wir übrigens auch nicht. Herrlich. Ich glaube wir sind alle mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen.

Unser letzter Tag, heute geht's wieder heim. Im Café Level nehmen wir unser letztes gemeinsames Frühstück, vorher hatten wir schon gepackt und die Wohnungen wieder übergabefreundlich gestaltet. Ist aber auch nicht schwer gefallen, waren wir in den Tagen ja nur zum schlafen auf den Zimmern. Die Übergabe der Schlüssel verlief reibungslos, so wie auch die Abholung durch unseren Taxifahrer Thomas, der uns sicher wieder zum Flughafen brachte. Und wieder lachte die Sonne! So wie auch das Bodenpersonal beim Sicherheitscheck, als Esther auf Verlangen ihr prall gefülltes Rollköfferchen öffnete und den Kontrolleuren Wichtelschuhe und ne heiße Weihnachtsmannbüx entgegen gesprungen sind! Das eine oder andere Krönchen ließen wir noch in Prag, eigentlich den gesamten Rest und manch Eine fand auch noch ein Mitbringsel für die Lieben daheim. Der Rückflug ging direkt nach Hamburg. Liebe Fluggesellschaft, vielen Dank dass du so viel Geduld mit Frau K. Hattest, die erneut für einen kleinen Orkan des Durcheinanders gesorgt hatte!

Vielen Dank ihr Lieben, es war super toll mit euch!

Donnerstag liefen wir 11,1 km
Samstag mindestens 9 km und
Freitag ist der Gewinner mit 18.003 Schritten und 12,7 km